The Rockets-Story

The Britain Flags-Story

Von Wolfgang Gaußmann, Peter Wenzel, Jürgen Morschette, Hartmut Schröder alle aus Luisenthal - 66333 Völklingen-Saar

© 2002 by Ralf Gouverneur.

aktualisiert am 13. August 2016

 

Leider müssen auch in diesem Kapitel die folgenden, sehr traurigen Nachrichten stehen.

 

 

 

 

 

" THE ROCKETS "

 

Wolfgang Gaußmann - Leadgitarre

Jürgen Morschette - Baßgitarre

Hartmut Schröder - Schlagzeug

Peter Wenzel - Rhythmusgitarre

 

FOTO von JÜRGEN MORSCHETTE

Genesis: Der Anfang im Garten von Schröders "Villa". Herr Schröder war der Direktor der Fenner Kaltwalzwerke.

FOTO: Wolfgang, Hartmut, und Jürgen. Peter ist da nicht dabei.

 

Im Jahre 1965 hatte sich in Luisenthal die Beatband "THE HEARTBEATS" formiert. Die jamten in einem tollen Probekeller, wo täglich die Post abging. Desöfteren sahen und hörten wir bei den Proben zu und besuchten auch stets deren Veranstaltungen. Die Fans, vor allem die Mädels, waren dort immer außer Rand und Band und das gefiel uns. Eines Tages, Anfang 1966, angespornt von den Erfolgen der "Herzschläge", dachten wir, das können wir doch bestimmt auch. Wolfgang und Peter lernten im Mandolinenverein in Altenkessel erfolgreich Gitarre spielen, wurden somit quasi ausgebildete Notisten. Schnell wurden elektrische Gitarren angeschafft und dann brauchte man ja "nur noch" einen Bassisten und einen Schlagzeuger. Jürgen übernahm den Job am Baß und mußte deshalb wie verrückt üben, um den beiden gelernten Gitarristen Paroli bieten zu können. Der "Figges" alias Hartmut Schröder sagte, wir könnten bei ihm Zuhause proben, aber nur wenn er die Schießbude spielen dürfe. So war's denn geschehen - die Beatband "THE ROCKETS" war entstanden.

Unser Grundsatz Nummer 1: proben, proben und noch mal proben, schließlich wollten wir doch mindestens genauso gut werden wie unsere Luisenthaler Konkurrenten. Das war leichter gesagt als getan. Bei unseren Meetings ging's ähnlich ab wie bei den "Hottentotten", jeder wollte alles besser wissen, jeder machte das, was er wollte und nicht das, was er sollte. Manchmal flogen aus Frust Trommelstöcke durch die Luft und einmal brannte sogar eine Lautsprecherbox lichterloh ab. Kurzum - Chaos perfekt . So durfte es allerdings nicht mehr weitergehen. Deshalb besannen wir uns auf unsere jugendlichen Tugenden - Disziplin, Kameradschaft, Zuverlässigkeit und schon lief's.

Titel von den Beatles, Stones, Kinks, Who, Tremeloes, Turtles, Spencer Davis, Lords, Rattles, Shadows und Spotniks wurden bis zum Abwinken geprobt. Immer und immer wieder. Trotzdem machte es uns wahnsinnigen Spass. Auf der Geburtstagsparty von Gabi Boßmann, in Hermann Röchling Höhe, testen wir 1966, vor mehreren geladenen Fans, unser bis dahin erarbeitetes Repertoire. Es gelang und wir hatten endlich den erhofften Erfolg. Bis zum ersten öffentlichen Auftritt mußten wir jedoch weiter hart arbeiten, um die uns noch fehlenden Stücke endlich mal "draufzukriegen".

Dann war's soweit. Juli 1967 in der Turnhalle Altenkessel. Die Anlage bauten wir schon zwei Tage vorher auf, um den Sound optimal hinzubekommen. In der leeren Halle war das kein Problem, am Tag des Auftritts aber schon. Vor fast 300 erwartungsvollen Beatfans, total nervös, mit Lampenfieber ohne Ende, kurbelten wir wie verstört an den Gitarrenverstärkern und der Gesangsanlage herum, es mußte doch die entsprechend Lautstärke her. Ergebnis: teilweise ohrenbetäubendes Pfeifen der Mikros und Wummern der Boxen. Es war die Hölle. Nach einem unvermeidlichen Break mit Neueinstellen der Anlage, Stimmen der Gitarren und Sammeln von jeder Menge Mut, haben wir es dann geschafft, einen schönen ersten Gig hinzulegen. Den Gästen hat's supergut gefallen und es sprach sich dann halt auch sehr schnell herum, diese Band ist hörenswert.

Weitere spannende Auftritte folgten:

 

Gasthaus Korn und Turnhalle Luisenthal

Töff - Töff Völklingen

Niederländer Ormesheim

Thirion und Industrieschänke Schilz sowie Hotel Gräwwe Hitt in Klarenthal

Saal Donauer Altenkessel

Privatauftritt beim Konsul von Madagaskar Dr. Erich Ruffing in Luisenthal zu Ehren seines Sohnes Rainer.

 

Als Krönung nahmen wir in diesem Jahr am BEAT - POLL '67 der Plattenfirma Polydor teil. Die Vorentscheidungen fanden in Saarbrücken, im "Atlantis - Hit - Haus", unter der Leitung von Manfred Sexauer vom Saarländischen Rundfunk statt. Wir qualifizierten uns sogar für die Endausscheidung in einem riesigen Festzelt in Dirmingen, ebenfalls mit Manfred Sexauer. Dort belegten wir unter 16 teilnehmenden Bands einen guten Platz im Mittelfeld.

Die Fangemeinde wurde immer größer, unter ihnen auch einige Typen, die bei uns mit guten, neuen Ideen einsteigen wollten. So z.B. als Organist und als Manager. Wir machten uns Gedanken darüber und trafen alsbald eine vernünftige Entscheidung.

 

" THE BRITAIN FLAGS "

© Fotos privat

 

Wolfgang Gaußmann - Leadgitarre

Jürgen Morschette - Baßgitarre

Hartmut Schröder - Schlagzeug

Peter Wenzel - Rhythmusgitarre

 

die Neuen:

† Jörg Reiner Sorek - Orgel

† Hans Hermann Körner - Manager

 

Zur Tankstelle in Altenkessel

The Britain Flags 1968 mit hübschen Fans und scheinbar viel Durst

kein Wunder - ein Bier kostete damals, wie man sieht, nur 45 Pfennig

 

Hans Hermann Körner bot sich als Manager an, wir stimmten spontan zu und sofort wurden seine Ideen Wirklichkeit. Um unser Repertoire zu verbessern, mußte so schnell wie möglich ein Organist her. Jörg Reiner Sorek aus Saarbrücken stieg mit Freude bei uns ein. Durch sein Tastenspiel kam direkt ein besserer Sound auf und wir konnten dadurch auch weitere, anspruchsvollere Stücke, die ohne Orgel nicht zu realisieren gewesen wären, in unser Programm aufnehmen. Desweiteren meinte Hans Hermann, um das Bühnenoutfit zu optimieren, müßte in Zukunft jeder im dunklen Anzug, mit weißem Hemd und mit der damals topmodischen, superschmalen Krawatte zu den Auftritten erscheinen. Wir sollten unbedingt weg vom "Halbstarken" - und "Urwaldmusiker" Niveau, sondern uns als smarte Sunnyboys und kultivierte Musiker präsentieren. Wir waren einverstanden. Hartmut hatte bei unseren letzten Auftritten als "Rockets" immer eine Fahne, den britische Union - Jack auf seiner Bassdrum ausgebreitet. Das gab uns die Idee, den Bandnamen in "THE BRITAIN FLAGS" umzuwandeln. Auch das wurde realisiert. Es war das Jahr 1968.

 

The Britain Flags 1968

The Britain Flags vor Gasthaus KORN Luisenthal

Nicht im Bild - Jürgen Morschette - Baßgitarre

 

In Frankreich, in Stiring - Wendel gab's das legendäre "Metropole". Ein Beatschuppen der allerersten Klasse, was die dort auftretenden Bands betraf. Irgendwie hatte irgendjemand irgendwo davon Wind bekommen, daß das französische Fernsehen dort eine Reportage über die weit über die Grenzen hinaus berühmten "SOIREES HIPPIES" drehen würde. Wir bewarben uns mal, ohne auch nur im Traum daran zu denken, engagiert zu werden. Doch siehe da, es war bestimmt unser neues Outfit (ha,ha), wir bekamen den Gig. Die Dreharbeiten waren wahnsinnig aufregend und unglaublich faszinierend zugleich, die Fernsehsendung allerdings haben wir bis heute nicht zu sehen bekommen. Vor ein paar Jahren haben wir mal diesbezüglich bei "FR3" angefragt, das Material ist nicht mehr aufzufinden. Schade drum.

Weitere Auftritte blieben danach nicht aus. Einige Beispiele an die wir uns erinnern:

 

Salle d'Esperance in Freyming - Merlebach

Salle Union in St. Avold

Ahr in Marinau

Schmitt - Puhl in Fraulautern

ev. Gemeindehaus in Ludweiler

Hawaigrotte und Club 911 in Altenkessel

Turnhalle Völklingen.

The Britain Flags 1968 Turnhalle Völklingen

The Britain Flags Ostern 1968 beim Gig in der Turnhalle Völklingen

v.l. Jörg Reiner Sorek + ; Hartmut Schröder; Peter Wenzel; Wolfgang Gaußmann; - nicht im Bild: Jürgen Morschette am Baß

 

Ein treuer Fan, keinen Auftritt von uns auslassend, Willi Thiel aus Klarenthal meinte, er hätte doch einige Gesangstücke drauf, die nicht in unserem Programm seien. Er würde die gerne bei unseren Auftritten vortragen, in einem sogenannten Einlage- Special, natürlich. Unter dem Künstlernamen "GERRY WAYNE", selbstverständlich. Wir akzeptierten. Fortan schmetterte der coole Willi, die mit seiner unnachahmliche Vehemenz interpretierten Vocals, den faszinierten Fans entgegen. Die wohl spektakulärste und bis heute unvergessene Nummer, ganz im Stil von Lord Uli: "Poor Boy". Der Name "Gerry Wayne" setzte sich aber nicht durch, statt dessen ging Kamerad Thiel als "POOR BOY WIILY" in die "Klarenthaler Geschichte" ein. Insiderkreise schmunzeln selbst heute noch über diese Anekdote.

Die Zeit verging, wir erfreuten uns an der wunderbaren Zeit mit unseren Fans, doch dann im Jahre 1970, kam die Ernüchterung. Wie bei so vielen in unserem Alter, lag eines Tages der Einberufungsbescheid im Briefkasten. Der Bund verlangte sein Recht. Wolfgang und Peter, absolut nicht zu ersetzen, traten im April 1970 ihren Dienst bei der Bundeswehr an. Keiner von uns glaubte daran, jemals wieder in einer Band zu spielen. Fast 30 Jahre später aber sollte das wieder Realität werden. Der frühere Drummer der Heartbeats, Ralf Gouverneur, bohrte schon in den 80er Jahren an uns herum, mal wieder was auf die Beine zu stellen. Jedoch ohne Erfolg. Wir glaubten, daß das doch absolut nichts werden könne. Diese Idee aber ließ Wolfgang nicht los. Auch er war fasziniert von dem Gedanken, die Musik zu machen die uns in den Sechzigern so begeisterte. 1997 war endlich die Zeit gekommen. Rolf Jungmann, ein treuer Fan schon in den 60's, bei jedem Gig der beiden Bands The Heartbeats und The Britain Flags dabei, sollte im Mai 50 Jahre alt werden und damit begann die Story der Band "THE SIXTIES REVIVAL".

Nachzulesen auf der Seite

"THE SIXTIES REVIVAL STORY"

 

 

Letzte Überarbeitung am 13.08.2016

 

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