THE
HEARTBEATS STORY
Teil 2
©
by Ralf Gouverneur 2001
Leider muss zu Beginn
auch dieses Kapitels diese traurige Nachricht stehen.

Wir trauern
um unseren alten Kumpel und unser ehemaliges Bandmitglied
Jürgen
Schütz

Er hat
am Freitag, den 19.12.2008 diese Welt verlassen müssen.
Leider
viel zu früh.
Wir
hatten zusammen eine wunderbare Zeit.
In unserer
Erinnerung lebt er weiter.
- THE
HEARTBEATS -
1967
- 1969
Dieter Kieffer
- Erni Bredel - Klaus Tamisier - Ralf Gouverneur und alle
Fans.
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2. Besetzung
1967 - 1969
Die Neuen:
" Thony Clifton
" - Dieter Kieffer - Rhythmusgitarre - Gesang
" Channy
" - Erni Bredel - Baßgitarre - Gesang
Jürgen Schütz
- Keyboards
alle aus Gersweiler
kamen aus der
Band "Thony Clifton and The TAMBOURINES" zu uns.
Zum
Repertoire gehörten jetzt auch anspruchsvollere Musikstücke,
nicht zuletzt auch wegen der bis dahin gesammelten Bühnenerfahrung
der beiden Gründungsmitglieder Tamisier
und Gouverneur,
sondern auch das Hinzukommen von Orgel und Piano durch Jürgen
und die Perfektion der Musiker Dieter und Erni trugen entscheidend
zur musikalischen Qualität und Quantität bei. Das Outfit wurde
geändert, rote Armeehemden und weiße Hosen sollten einen gewissen
Showeffekt hervorrufen. Ob es tatsächlich was brachte - Geschmacksache.
Die Auftritte
verlagerten sich immer mehr in die Pfalz, wie Waldmohr, Breitenbach,
Kaiserslautern, Landstuhl und Ramstein aber vor allem nach
Frankreich.
Eine
"Managerin" kümmerte sich um die Gigs in der "Grande
Nation". Eine sehr nette, junge Dame aus Forbach in Frankreich,
CHANTAL GRUNEWALD, fuhr immer nur per Autostop durch die Lande
und handelte bei den verschiedensten Veranstaltern meistens
gut dotierte Monatsverträge aus. Das war eigentlich die Sensation
dieser Zeit. Total engagiert und völlig von unserer gemeinsamen
Idee besessen, machte sie oft das "Unmögliche" möglich.
Manchmal wurde sie begleitet von der bildhübschen JANINE SUHR
aus Stiring - Wendel, ebenfalls in Frankreich, die wir bereits
im "Metropol" im Stiringen und im "Café des
Sports" in Marinau kennengelernt hatten. Wirklich, zwei
wahre Traumfrauen. (Leider, kein Foto von Janine - sehr schade.)
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Ist
sie nicht hübsch, unsere CHANTAL, im Jahre 1967
Ihr
war wirklich nichts zuviel und kein Weg zu weit. Sie war immer
für uns da. Bravo CHANTAL und vielen Dank dafür. Du
hast es oft nicht leicht gehabt mit uns.
Im Juni
1968 hatten wir dank unserem Fan-Urgestein VOLKMAR MAURER
sogar einen Profivertrag im Partyclub in Kaiserslautern. Ursprünglich
sollte dort, zu diesem Termin, eine namhafte Band aus Saarbrücken
spielen. Ich glaube mich zu erinnern - die Band hieß "CANDY
CREAM". Der Chef dieser Truppe war kein Geringerer als
Leslie Mandoki, genau der von den späteren DSCHINGIS KHAN.
Die Jungs
hatten sich trotz Ihres bestehenden Vertrages gerade erst
neu formieren müssen und ihr Repertoire reichte bei weitem
noch nicht aus, um in diesem renommierten Club aufzutreten.
In dieser neuen Formation mit dabei Kurt Dondorf und "Bibba"
Heinz Schwarz vomals in der Band "Thony Clifton and The
TAMBOURINES". Zu unser aller Überraschung machten die
Teufelskerle Kurt und Volkmar einen Vorvertrag mit dem Inhaber
des Partyclubs um diese entstandene Lücke mit den HEARTBEATS
zu füllen.
Daraufhin
spielten wir an einem vereinbartem Abend vor, überzeugten
den Geschäftsführer mit unserer Darbietung ungemein und waren
sofort engagiert. Täglich von 20.00 Uhr bis 01.00 Uhr heizten
wir dann, im Juni 1968, den total musikverwöhnten Fans gehörig
ein. Uns und diesem großartigen Publikum, meistens amerikanische
GI's mit weiblicher Begleitung, hat es auf jeden Fall einen
Mordsspaß gemacht. Der Schuppen war jeden Abend gerammelt
voll.
Auf den
nächtlichen Heimwegen wurde dann allerdings immer noch eingekehrt.
Autobahnraststätte Waldmohr. Die Gulaschsuppe dort - sensationell.
Entweder mit halbem Weck oder zwölf Scheiben Weißbrot. ( Das
nur für Insider ) - Folglich gingen wir auch an jedem nächsten
Morgen total kaputt und ausgepowert zur Arbeit. Richtig froh
waren wir aber erst im Nachhinein, denn "Gott sei Dank"
hatte dieser Monat dann auch ein Ende. Profimusik und Job
- das funktionierte auf Dauer - nicht.
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THONY
CLIFTON and THE TAMBOURINES 1967

v.l.
Kurt Dondorf - "Bibba"
Heinz Schwarz - "THONY" Dieter Kieffer - Erni Bredel - Jürgen
Schütz
THE HEARTBEATS 1968
Fotosstudio
Hildebrand Saarbrücken-Burbach
v.l. - Ralf - Dieter
- Klaus - Jürgen - Erni
Autogrammkarte und Clubausweis aus
1968
CHANTAL,
immer noch sehr fleißig, brachte mehr Aufträge denn je. Beispielsweise
den folgenden, mehrfachen Monatsvertrag für Freyming - Merlebach
in Frankreich. Dort gab's den " Salle d'Espérance ".
Das war ein umgebautes Kino mit Riesensaal und entsprechender
Bühne inclusive Leinwand. Jeweils, am letzten Samstag im Monat,
fanden dort Qualifikationswettbewerbe mit mehreren Gruppen statt,
in denen, die vom Publikum auserwählte Band, für die nächsten
vier Wochen, jeweils sonntags von 15.00 Uhr bis 19.00 Uhr in
dieser außerordentlichen Athmosphäre spielen durfte. Total unerwartet,
sozusagen als Underdogs, gewannen wir den ersten Durchgang und
danach auch weitere Ausscheidungen, trotz stärkster Konkurrenz.
Bei unseren folgenden Auftritten, den legendären " SOIREE
HIPPIE " brannte buchstäblich die Luft. Fünf
- bis sechshundert tobende und kreischende Fans, teilweise die
Bühne stürmend, rissen uns die Autogrammkarten förmlich aus
den Händen. Der Veranstalter hatte jeden Sonntagnachmittag alle
Hände voll zu tun, diese unglaublichen Beatfans in Schach zu
halten. Vom
Filmgeberraum aus wurden in einer Superlightshow ineinander
verlaufende Farben auf die Bühne projiziert, wobei man sich
bestimmt vorstellen kann, welche Sensation dieser Psychedilic
- Effekt gerade hier, in dieser nicht so sehr verwöhnten, französischen
Kohlenpott - Region in den Jahre 67/68 war. Die
Gigs in Freyming: einfach unvergeßlich!
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- v.l.n.r.
- Erni Bredel, Dieter Kieffer, Ralf Gouverneur, Klaus Tamisier und
Jürgen Schütz im Salle d' Esperance in Freyming - Merlebach - Frankreich

Das sind zwei Ansichten
aus August 2011 vom ehemaligen Salle d'Esperance - Aus dem schönen
Kinosaal sind Appartements geworden

Fast genauso schön die
Auftritte im " CAFE DES SPORTS " in Marinau.
Unter
dem Motto " THÉ DANSANT " ( Tanztee ?! )
ging dort sonntags der " Beat " ab - und fragt nicht
wie. Der Saal, zwar nicht so groß und komfortabel wie in Freyming,
war jedesmal bis zum Bersten gefüllt. Besonders bei Stücken
von den Stones machten die "Sweet Lorraines" also
die süßen Lothringer Mädels wie verrückt. Von 15.oo bis 19.oo
Uhr Beatparty pur. Das
waren schon tolle Erlebnisse.
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"Café des Sports"
- Marinau - France - im August 2011
Nicht
vergessen darf man auch den " SALLE UNION " in St.
Avold.
Wie
immer in Frankreich - sonntags von 15.00 bis 19.00 Uhr tanzte
auch dort der Bär. Vielleicht war's auch der gallische Hahn,
der für diese gigantischen Stimmungen sorgte - egal in welchem
Saal - unsere französische Fans waren in Bezug auf tanzen und
feiern einfach unschlagbar. Hier in diesem wunderbaren Saal
gab es gleich zwei Bühnen. An manchen Sonntagen spielten
sogar zwei Bands, und das abwechseld. Ich kann mich erinnern,
dass wir einmal mit der Profigruppe den BLACK CATS, einer tollen
Soulformation mit zwei farbigen Sängern aus Trier zusammen
auftraten. Dabei fällt mir ein kleiner Schmunzler ein: Wir hatten
gerade das Stück "Monja" von den "Cry'n Strings"
eingeprobt und spielten es zum ersten Mal. Wir meinten, im falschen
Film zu sein, die St. Avolder tanzten darauf - nicht zu glauben
aber wahr - Walzer.
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Wir
trugen sie auf Händen - unsere CHANTAL - St. Avold 1968
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Alle
Mann an Bord - Ralf's alter Peugeot 403. Auch Chantal durfte
nicht fehlen. -
St. Avold 1968
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Vor kurzem sind
wir mal die alten Kultstätten abgefahren-
alles tot - nichts mehr los - es tat schon ein bißchen weh - aber,
und das ist die Hauptsache, diese schönen Erinnerungen sind uns geblieben.

Dieselbe Kapelle,
über 40 Jahre später, im August 2011
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Derselbe Parkplatz,
über 40 Jahre später, im August 2011
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" SALLE UNION "
- Delesse - St. Avold im August 2011

Jürgen
hatte in unserer gemeinsamen Zeit geheiratet, Dieter und Erni
lernten zwei nette, hübsche Mädels kennen und meinten dann
eines Tages, daß es doch auch noch andere Dinge gäbe als Musik
zu machen. Kaum gesagt waren die beiden dann auch schon unter
der Haube, was das Ende dieser Besetzung bedeutete. Aber es
sollte weitergehen.
Glücklicherweise
kamen zu unseren Proben und Auftritten immer ein paar junge,
sympathische Kollegen, aus Gersweiler. Die hatten kurz zuvor
auch eine Band gegründet und wollten einfach die Atmosphäre
und das Flair bei öffentlichen Gigs kennenlernen. " THE
LIONS ". Mit dabei HENNING MÜLLER, nunmehr schon seit
Jahren der Bassist der GHOSTRIDERS und der heute weltbekannte
Drummer
MANFRED
von BOHR.
Damals konnte der erst einige wenige vernünftige
Schläge spielen, was sich aber schnell ändern sollte und er
dann bei Bands wie PUMA, DIES IRAE, MESSAGE, KIN PING MEH
und BIRTH CONTROL die Schießbude nach allen Regeln der Kunst
bearbeitete. Wie's der Zufall dann so wollte: Manfred durfte
von seinen Eltern aus vorläufig nicht mehr weitermachen, somit
die Lions ohne Schlagzeuger. Die Heartbeats ohne Keyboarder,
Bassist und Rhythmusgitarrist, logische Entscheidung - Fusion.
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The
Lions 1967
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