THE HEARTBEATS STORY

Teil 2

© by Ralf Gouverneur 2001

 

Leider muss zu Beginn auch dieses Kapitels diese traurige Nachricht stehen.

 

Wir trauern um unseren alten Kumpel und unser ehemaliges Bandmitglied

Jürgen Schütz

Jürgen Schütz  am  23.9.2005 in Brauneberg

Er hat am Freitag, den 19.12.2008 diese Welt verlassen müssen.

Leider viel zu früh.

Wir hatten zusammen eine wunderbare Zeit.

In unserer Erinnerung lebt er weiter.

- THE HEARTBEATS -

1967 - 1969

Dieter Kieffer - Erni Bredel - Klaus Tamisier - Ralf Gouverneur und alle Fans.

 

2. BESETZUNG  1968   FOTOSTUDIO HILDEBRAND

2. Besetzung 1967 - 1969

 

Die Neuen:

" Thony Clifton " - Dieter Kieffer - Rhythmusgitarre - Gesang

" Channy " - Erni Bredel - Baßgitarre - Gesang

Jürgen Schütz - Keyboards

alle aus Gersweiler

kamen aus der Band "Thony Clifton and The TAMBOURINES" zu uns.

 

 

Zum Repertoire gehörten jetzt auch anspruchsvollere Musikstücke, nicht zuletzt auch wegen der bis dahin gesammelten Bühnenerfahrung der beiden Gründungsmitglieder Tamisier und Gouverneur, sondern auch das Hinzukommen von Orgel und Piano durch Jürgen und die Perfektion der Musiker Dieter und Erni trugen entscheidend zur musikalischen Qualität und Quantität bei. Das Outfit wurde geändert, rote Armeehemden und weiße Hosen sollten einen gewissen Showeffekt hervorrufen. Ob es tatsächlich was brachte - Geschmacksache.

Die Auftritte verlagerten sich immer mehr in die Pfalz, wie Waldmohr, Breitenbach, Kaiserslautern, Landstuhl und Ramstein aber vor allem nach Frankreich.

Eine "Managerin" kümmerte sich um die Gigs in der "Grande Nation". Eine sehr nette, junge Dame aus Forbach in Frankreich, CHANTAL GRUNEWALD, fuhr immer nur per Autostop durch die Lande und handelte bei den verschiedensten Veranstaltern meistens gut dotierte Monatsverträge aus. Das war eigentlich die Sensation dieser Zeit. Total engagiert und völlig von unserer gemeinsamen Idee besessen, machte sie oft das "Unmögliche" möglich. Manchmal wurde sie begleitet von der bildhübschen JANINE SUHR aus Stiring - Wendel, ebenfalls in Frankreich, die wir bereits im "Metropol" im Stiringen und im "Café des Sports" in Marinau kennengelernt hatten. Wirklich, zwei wahre Traumfrauen. (Leider, kein Foto von Janine - sehr schade.)

 

CHANTAL GRUNEWALD  1967

Ist sie nicht hübsch, unsere CHANTAL, im Jahre 1967

 

Ihr war wirklich nichts zuviel und kein Weg zu weit. Sie war immer für uns da. Bravo CHANTAL und vielen Dank dafür. Du hast es oft nicht leicht gehabt mit uns.

Im Juni 1968 hatten wir dank unserem Fan-Urgestein VOLKMAR MAURER sogar einen Profivertrag im Partyclub in Kaiserslautern. Ursprünglich sollte dort, zu diesem Termin, eine namhafte Band aus Saarbrücken spielen. Ich glaube mich zu erinnern - die Band hieß "CANDY CREAM". Der Chef dieser Truppe war kein Geringerer als Leslie Mandoki, genau der von den späteren DSCHINGIS KHAN.

Die Jungs hatten sich trotz Ihres bestehenden Vertrages gerade erst neu formieren müssen und ihr Repertoire reichte bei weitem noch nicht aus, um in diesem renommierten Club aufzutreten. In dieser neuen Formation mit dabei Kurt Dondorf und "Bibba" Heinz Schwarz vomals in der Band "Thony Clifton and The TAMBOURINES". Zu unser aller Überraschung machten die Teufelskerle Kurt und Volkmar einen Vorvertrag mit dem Inhaber des Partyclubs um diese entstandene Lücke mit den HEARTBEATS zu füllen.

Daraufhin spielten wir an einem vereinbartem Abend vor, überzeugten den Geschäftsführer mit unserer Darbietung ungemein und waren sofort engagiert. Täglich von 20.00 Uhr bis 01.00 Uhr heizten wir dann, im Juni 1968, den total musikverwöhnten Fans gehörig ein. Uns und diesem großartigen Publikum, meistens amerikanische GI's mit weiblicher Begleitung, hat es auf jeden Fall einen Mordsspaß gemacht. Der Schuppen war jeden Abend gerammelt voll.

Auf den nächtlichen Heimwegen wurde dann allerdings immer noch eingekehrt. Autobahnraststätte Waldmohr. Die Gulaschsuppe dort - sensationell. Entweder mit halbem Weck oder zwölf Scheiben Weißbrot. ( Das nur für Insider ) - Folglich gingen wir auch an jedem nächsten Morgen total kaputt und ausgepowert zur Arbeit. Richtig froh waren wir aber erst im Nachhinein, denn "Gott sei Dank" hatte dieser Monat dann auch ein Ende. Profimusik und Job - das funktionierte auf Dauer - nicht.

 

 

 

THONY CLIFTON and THE TAMBOURINES 1967

v.l. Kurt Dondorf - "Bibba" Heinz Schwarz - "THONY" Dieter Kieffer - Erni Bredel - Jürgen Schütz

 

 

 

THE HEARTBEATS 1968
Fotosstudio Hildebrand Saarbrücken-Burbach

The Heartbeats 1968 - Fotostudio Hildebrand

v.l. - Ralf - Dieter - Klaus - Jürgen - Erni

 

 

 

Original Autogramm Karte -The Heartbeats- 1968
Original Heartbeats - Club - Ausweis von 1968

Autogrammkarte und Clubausweis aus 1968

 

 

CHANTAL, immer noch sehr fleißig, brachte mehr Aufträge denn je. Beispielsweise den folgenden, mehrfachen Monatsvertrag für Freyming - Merlebach in Frankreich. Dort gab's den " Salle d'Espérance ". Das war ein umgebautes Kino mit Riesensaal und entsprechender Bühne inclusive Leinwand. Jeweils, am letzten Samstag im Monat, fanden dort Qualifikationswettbewerbe mit mehreren Gruppen statt, in denen, die vom Publikum auserwählte Band, für die nächsten vier Wochen, jeweils sonntags von 15.00 Uhr bis 19.00 Uhr in dieser außerordentlichen Athmosphäre spielen durfte. Total unerwartet, sozusagen als Underdogs, gewannen wir den ersten Durchgang und danach auch weitere Ausscheidungen, trotz stärkster Konkurrenz. Bei unseren folgenden Auftritten, den legendären " SOIREE HIPPIE " brannte buchstäblich die Luft. Fünf - bis sechshundert tobende und kreischende Fans, teilweise die Bühne stürmend, rissen uns die Autogrammkarten förmlich aus den Händen. Der Veranstalter hatte jeden Sonntagnachmittag alle Hände voll zu tun, diese unglaublichen Beatfans in Schach zu halten. Vom Filmgeberraum aus wurden in einer Superlightshow ineinander verlaufende Farben auf die Bühne projiziert, wobei man sich bestimmt vorstellen kann, welche Sensation dieser Psychedilic - Effekt gerade hier, in dieser nicht so sehr verwöhnten, französischen Kohlenpott - Region in den Jahre 67/68 war. Die Gigs in Freyming: einfach unvergeßlich!

SOIREE HIPPIE -  Salle d' Esperance - Freyming Merlebach - Frankreich

- v.l.n.r. - Erni Bredel, Dieter Kieffer, Ralf Gouverneur, Klaus Tamisier und Jürgen Schütz im Salle d' Esperance in Freyming - Merlebach - Frankreich

 

 

Das sind zwei Ansichten aus August 2011 vom ehemaligen Salle d'Esperance - Aus dem schönen Kinosaal sind Appartements geworden

 

Fast genauso schön die Auftritte im " CAFE DES SPORTS " in Marinau.
Unter dem Motto " THÉ DANSANT " ( Tanztee ?! ) ging dort sonntags der " Beat " ab - und fragt nicht wie. Der Saal, zwar nicht so groß und komfortabel wie in Freyming, war jedesmal bis zum Bersten gefüllt. Besonders bei Stücken von den Stones machten die "Sweet Lorraines" also die süßen Lothringer Mädels wie verrückt. Von 15.oo bis 19.oo Uhr Beatparty pur. Das waren schon tolle Erlebnisse.

 

"Café des Sports" - Marinau - France - im August 2011

 

Nicht vergessen darf man auch den " SALLE UNION " in St. Avold.
Wie immer in Frankreich - sonntags von 15.00 bis 19.00 Uhr tanzte auch dort der Bär. Vielleicht war's auch der gallische Hahn, der für diese gigantischen Stimmungen sorgte - egal in welchem Saal - unsere französische Fans waren in Bezug auf tanzen und feiern einfach unschlagbar. Hier in diesem wunderbaren Saal gab es gleich zwei Bühnen. An manchen Sonntagen spielten sogar zwei Bands, und das abwechseld. Ich kann mich erinnern, dass wir einmal mit der Profigruppe den BLACK CATS, einer tollen Soulformation mit zwei farbigen Sängern aus Trier zusammen auftraten. Dabei fällt mir ein kleiner Schmunzler ein: Wir hatten gerade das Stück "Monja" von den "Cry'n Strings" eingeprobt und spielten es zum ersten Mal. Wir meinten, im falschen Film zu sein, die St. Avolder tanzten darauf - nicht zu glauben aber wahr - Walzer.

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THE HEARTBEATS 1968 vis-a-vis vom Salle Union St. Avold

Wir trugen sie auf Händen - unsere CHANTAL - St. Avold 1968

Salle Union St. Avold - Frankreich 1968

Alle Mann an Bord - Ralf's alter Peugeot 403. Auch Chantal durfte nicht fehlen. - St. Avold 1968

Vor kurzem sind wir mal die alten Kultstätten abgefahren- alles tot - nichts mehr los - es tat schon ein bißchen weh - aber, und das ist die Hauptsache, diese schönen Erinnerungen sind uns geblieben.

Dieselbe Kapelle, über 40 Jahre später, im August 2011

Derselbe Parkplatz, über 40 Jahre später, im August 2011

 

 

" SALLE UNION " - Delesse - St. Avold im August 2011

Ehemaliger Salle Union in St Avold August 2011

 

Jürgen hatte in unserer gemeinsamen Zeit geheiratet, Dieter und Erni lernten zwei nette, hübsche Mädels kennen und meinten dann eines Tages, daß es doch auch noch andere Dinge gäbe als Musik zu machen. Kaum gesagt waren die beiden dann auch schon unter der Haube, was das Ende dieser Besetzung bedeutete. Aber es sollte weitergehen.

Glücklicherweise kamen zu unseren Proben und Auftritten immer ein paar junge, sympathische Kollegen, aus Gersweiler. Die hatten kurz zuvor auch eine Band gegründet und wollten einfach die Atmosphäre und das Flair bei öffentlichen Gigs kennenlernen. " THE LIONS ". Mit dabei HENNING MÜLLER, nunmehr schon seit Jahren der Bassist der GHOSTRIDERS und der heute weltbekannte Drummer
MANFRED von BOHR.
Damals konnte der erst einige wenige vernünftige Schläge spielen, was sich aber schnell ändern sollte und er dann bei Bands wie PUMA, DIES IRAE, MESSAGE, KIN PING MEH und BIRTH CONTROL die Schießbude nach allen Regeln der Kunst bearbeitete. Wie's der Zufall dann so wollte: Manfred durfte von seinen Eltern aus vorläufig nicht mehr weitermachen, somit die Lions ohne Schlagzeuger. Die Heartbeats ohne Keyboarder, Bassist und Rhythmusgitarrist, logische Entscheidung - Fusion.

 

The Lions 1967

 

 

Aktualisiert am 20. August 2011

 

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- Heartbeats Story -

Teil 3